So, nachdem ich nun die letzten Wochen verdammt beschäftigt war - erst hab ich 2mal Besuch aus Deutschland bekommen und somit neben dem Studium noch privater Reiseführer gespielt und anschließend bin ich für den DGS-Kongress nach Frankfurt geflogen wodurch ich nichtmal nebenher noch studieren konnte... Also jedenfalls nicht produktiv für meine Seminare - konnte ich leider auch meinen Blog nicht wirklich aktuell halten.
Aber ich gelobe feierlich alles nachzuholen was sich hier in Oslo ergeben hat und ich werde euch auch eine virtuelle Stadtführung erstellen - dann könnt ihr euch ganz wie mein Besuch fühlen und müsst euch dabei nicht mal die Füße kaputt laufen. Was für ein Service, nich?
Aber eigentlich wollte ich nur schnell meine aktuellsten Erkenntnisse aus dem kürzlich erlebten Kulturschock erzählen. So bin ich letztes Wochenende hier in Oslo an einem der schönsten Herbsttagen weg gefahren und alle Bäume standen in voller goldener Pracht, es war so warm dass man locker in einem leichten Pulli herumlaufen konnte und Sonnenuntergang war so gegen 19 Uhr. Eine Woche später komme ich nun zurück und es hängt kaum ein Blättchen mehr an den Bäumen, es ist kalt: die Straßen gefrieren schon über und die Brunnen die noch nicht abgestellt wurden sind morgens zugefrohren und die Sonne geht schon um 18 Uhr unter... Ganz schön krass wie schnell das ging...
Und da es so kalt ist fiel mir eine weitere Eigenart der Norweger auf. Ich mein ich wusste schon, dass Norwegeer sich über Nachhaltigkeit und ethische Überlegungen bezüglich Walfang nicht so sonderlich viele Gedanken machen, dennoch war ich ziemlich erstaunt, dass hier sehr viele auch recht junge Frauen sich mit Pelzmänteln, -mützen oder -schälen kleiden. Man muss nur einmal eine Straße entlang gehen und man ist 10 ehemaligen Tieren dabei begegnet...
Wenn es wenigstens Tierfelle wären, von Tieren, die man eh zum Essen schlachtet, aber ich glaub diese Tiere stehen selbst bei Norwegern nicht auf dem Speiseplan... Hierbei sieht mal man wieder wie Neureich Norwegen doch ist und auch wie ihr kultureller Hintergrund sie prägt: Hier fährt man halt eine halbe Stunde aus der Hauptstadt raus und ist in purer Natur - da fällt es einem wohl schwer den negativen Einfluss des Menschen auf die Umwelt und das Ökosystem wahrzunehmen und ein schlechtes Gewissen kann erst gar nicht aufkommen...
Ich hoffe auch die Norweger werden irgendwann aus ihrem eingeschränkten Blinkwinkel ausbrechen können und sich mehr Gedanken bezüglich ihrem Umgang mit der Natur und den natürlichen Ressourcen machen, auch wenn sie bisher noch nicht soviele negative Auswirkungen ihres globalen Handeln vor Ort in Norwegen sehen konnten...
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