Mittwoch, 1. September 2010

Oslo von A bis Z

A kershus Festning: Das ist die alte Stadtfestung die im Hafen Oslos auf einer leichten Anhöhe liegt und ein Muss für jeden Touristen ist. Alles in allem aber eigentlich eine ganz normale Festung von der man schön auf den Fjord schauen und für viel Geld sich uninteressante alte Dinge in den unzähligen Austellungen anschauen kann.

B lindern: Das Campus-Gelände der Universität Oslo auf dem 6 der 8 Fakultäten ihren Sitz haben. Eigentlich ist der Campus schön gelegen, hat - wie Oslo selbst auch - schön viele Grünflächen und ein paar kleine Lädchen mischen sich auch darunter. Um den Stolz der Universität - die eigens vom König eingewiehene Bibliothek aus Marmor - kommt man hier wohl auch nicht herum...

C hateau Neuf: Das erste was jedeR neue StudentIn zu hören bekommt. Hierbei handelt es sich um ein von StudentInnen selbst verwaltetes Gebäude in dem Parties, Konzerte und ähnliches veranstaltet wird.

D elikatessen: Auch wenn die Norweger das Klischee haben nicht sonderlich gut zu essen, so haben sie doch ein paar ganz eigene Kreationen: Neben dem ganzen Fischen sind hier natürlich die drei Käsesorten Fløytemysost, Geitost bzw. Gudbrandalsost, die eigentlich gar kein Käse sind, zu erwähnen. Bei ihrer Herrstellung wird nämlich nur das was vom Käsemachen übrig bleibt so lange erhitzt, bis der Milchzucker karamellisiert und zu einem braunen Klotz wird. Hört sich komisch an, schmeckt aber eigentlich ganz lecker - ein bisschen wie eine Mischung aus Erdnussbutter und Karamell...

E lektroauto: Vor allem in Oslo ist dieses lustige Auto, dass mit einem Elektromotor betrieben wird, nur mit Plastik verschalt ist, selten mehr als 2 Sitze besitz und eine Höchstgeschwindigkeit von 45km/h besitzt sehr beliebt. Warum auch nicht? Bei den Benzinpreisen lohnt es sich alle mal, kleine Parklücken sind damit kein Problem und arg viel schneller kann man in der Stadt eh nicht fahren... So viel ich weiß ist es auch das einzige Auto in Norwegen, das nicht 100% Autosteuern mit sich bringt...

F jord: Was wäre Oslo ohne sein Fjord und die vielen kleinen Inseln darin. Mit der Fähre ist man da schnell im Naherholungsgebiet angekommen und kann die schönen Sommertage am Strand verbringen.

G ummistiefel: Der absolute Renner in Oslo. Es gibt sie in allen Variaten - ob mit interessanten Mustern, Fellbezug oder mit 10cm Absätzen - und jedes zweite Mädel trägt sie auch gerne kombiniert zur Abendgaderobe oder zum schicken Minirock.

H olmenkollen: Die Skisprungschanze(n) - eines der 3 wahrzeichen der Stadt. Sie wurde zum ersten Mal bei den Skisprungmeisterschaften 1892 in Betrieb genommen und war damit die älteste Skisprungschanze der Welt und trohnt nun weit hin sichtbar über der Stadt. Die Winterolympiade 1952 wurde ebenfalls hier abgehalten. Aber wenn ihr gut aufgepasst habt, dann habe ich geschrieben, dass sie die älteste Skisprungschanze der Welt "war", denn seit dem Herbst 2008 ist die Stadt dabei, an derselben Stelle eine neue Schanze zu errichten, denn diesen Winter sollen erneut Weltmeisterschaften hier in Oslo stattfinden, für die die Ausmaße der Schanze nicht mehr angemessen gewesen wären. Momentan kann man leider die Schanze selbst nicht besichtigen, da die letzten Bauarbeiten noch bis Dezember 2010 andauern werden.

I nternationals: Davon gibt es - zumindest an der Uni und im Wohnheim - viel zu viele. Manchmal kommt man sich dabei sogar vor als ob man hier in einer deutschen Kolonie leben würde. Richtiger norwegischer Flair kommt da nur selten auf.

J edermannsrecht: Das beste was es für Backpacker geben kann und gilt sogar in ganz Norwegen. Dieses Recht besagt nämlich, dass jeder auf öffentlichen Flächen das Recht hat für eine Nacht dort zu campen. Enorm praktisch wenn man trotz dem hohen Preisniveau versucht einen low-budget-Urlaub hier zu veranstalten!

K affee: Wird in Norwegen fast so ekzessiv getrunken wie Alkoholl und das egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass jeder mit einem eigenen Thermosbecher in der Hand herumläuft und in den Supermärkten statt Wasserspender eher ein Kaffeespender zu finden ist, falls der Koffeinhaushalt gerade mal absackt... Eine Sache an die man sich wohl besser nicht gewöhnen sollte, wenn man nicht koffeinsüchtig werden will...

L akrize: eigentlich eher aus Schweden, aber auch die Norweger fahren ziemlich drauf ab...

M unch: Wohl der bekannteste Norweger aller Zeiten. Seine Bilder hängen im Rathaus, der Nationalgalerie und vielen anderen Museen und egal welchen Teil der Geschichte Oslos gerade rezipiert wird kann man sicher sein, dass entweder auf Ibsen oder Munch verwiesen wird. Eine der 5 Versionen des weltbekannten Bilds "Skrik" oder "der Schrei" hängt unter anderem in der Nationalgalerie und auch wieder im Munch Museum, nachdem es zusammen mit dem Bild "Madonna" im Sommer 2004 von maskierten gestohlen und 2 Jahre später von bei einer Razia von der Polizei leider etwas maldretiert wieder zurück geholt werden konnte.

N ordmarka: So wird der ca. 40km breite Waldgürtel um Oslo genannt, der mit vielen Hütten zu ausgedehnten Wandertouren aber auch zum Baden und Fischen in den unzähligen Seen einlädt.

O per: Der ganze Stolz der Stadt - man sollte niemals offen sagen, dass sie einem nicht gefällt. Vor 2 Jahren im Sommer 2008 fertiggestellt liegt das neue Opernhaus in einer Bucht des Oslofjord und imitiert dabei einen Eisberg - jedenfalls soll es das, mich erinnert es jedoch mehr an eine Luxusjacht. Auf dem Dach zu laufen zählt als ein Highlight jeder Sightseeing-Tour.

P ølse: Kann man fast schon als Nationalgericht zählen. Was sich dahinter verbirgt? Es sind so ziemlich die schlechtesten Würstchen die man sich als Deutscher vorstellen kann! Sie werden bei einem großen Barbecue gegrillt - wenn man Glück hat gibt es auch noch ein bisschen Hamburgerfleisch - und dann entweder in einem lappigen Hotdogbrötchen oder einem Lomper (Pfannkuchen aus Kartoffeln) mit süßem Senf gegessen... Und das gibt es hier ungefähr bei jedem größeren Event. Das und Waffeln...

Q uelle: Den Lebensstandard können die Norweger sich nur leisten, weil sie das Glück haben aufgrund ihrer zahlreichen Erdölquellen, sich eine goldene Nase zu verdienen. Vor hundert Jahren sah das noch ganz anders aus, denn damals war Norwegen noch eher auf dem Stand eines Entwicklungslandes, denn außer Landwirtschaft hatten sie nicht wirklich was zu bieten.

R athaus: Über die Ästhetik dieses Gebäudes streiten sich die Norweger selbst und ich muss sagen ich empfinde die zwei monumentalen und fast faschistisch wirkenden Backststeinklötze nicht als ein sonderlich gelungener Beitrag zum Osloer Stadtbild. Jedoch beherbergt dieses Gebäude zahlreiche Bilder und Wandmalereien von norwegischen Künstlern, die die Entstehungsgeschichte und Identität Norwegens darzustellen versuchten. Dieser Versuch ist ihnen dafür ziemlich gut gelungen, wie ich finde. 
In der großen Eingangshalle versammeln sich jedes Jahr zur Winterzeit nationale und internationale Größen zur Verleihung des Friedensnobelpreises, wodurch dieses Gebäude den Mangel an Schönheit wenigstens durch internationale Relevanz kompensieren kann.

S tortinget: Das ist der Name des norwegischen Parlaments. In den Foyers des Parlaments fühlt man sich architektonisch in südliche Gefilde wie der Toskana versetzt während der Plenarsaal eindeutig französische Prunkelemente verwndet. Ein komisches Gefühl, in Anbetracht, dass die Norweger  bei ihrer Unabhängigkeit endlich etwas eigenes haben wollten und die eigentliche Norwegische Identität in diesem Gebäude eher ausgeklammert wird. Durch die Prunkstraße "Karl-Johanns-Gate", die allgemein als das Stadtzentrum Oslos bezeichnet wird, ist das Parlament mit dem Schloss des Königs verbunden. So spiegelt sich schon in der Stadtarchitektur das Prinzip der konstitutionellen Monarchie wieder.

T - bahnen: So wird die Metro genannt, die sich auch sehr häufig überirdisch durch die Stadt schlänget. Doch selbst Metro fahren ist was für "betuchte" denn eine Einzelfahrt kostet schon mal 6€...

U llevål Stadion: Es ist mit 25.000 Sitzplätzen das größte Stadion Norwegens und deshalb Austragungsort aller Heimspiele der norwegischen Nationalmannschaft und Kulisse der größten Konzerte. Und dabei liegt es direkt vor meiner Haustür und sorgt ab und zu für ganz nette Unterhaltung. So haben wir zum Beispiel das Abschiedskonzert von A-ha vom Balkon aus angeschaut, sind schon in den Genuss einiger Feuerwerke gekommen und hatten wenigstens die Illusion eines Nordlichts, als die bunten Scheinwefer das Stadions getestet wurden...

V orspiel: Dieses Wort hat hier wohl schon zu mehreren Missverständnissen - vor allem bei Deutschen - gesorgt, denn es wird hier natürlich nicht mit der deutschen Bedeutung verwendet sondern bedeutet vielmehr das, was wir als Vorglühen bezeichenen würden. Und hier gibt es viele solcher Vorparties, denn Alkohol ist teuer (seeehr teuer!) und die Mengen, die einE NorwegerIn braucht um gut drauf zu sein, können selbst die sich nicht bei Restaurantpreisen leisten.

W ikinger: Auf ihre Wurzeln sind die Norweger sehr stolz und so wird das meiste ihres Verhaltens mit ihren Wikinger-Genen begründet - vor allem der ausgiebige Alkoholgenuss versteht sich. Oslo kann auch mit einem Wikingermuseum herhalten, in dem man sogar drei echte Wikingerschiffe anschauen kann. Wenn ich denn mal drin war, weiß ich dann auch ob sich das lohnt...

X XS oder XXL? Oslo an sich ist eine sehr kleine Stadt, wenn man sich die Einwohnerzahlen anschaut. Hier leben gerade mal 500.000 Menschen. Doch nur 1/3 der Stadtfläche ist überhaupt bebaut und das Wort Hochhaus existiert wahrschienlich in der norwegischen Sprache überhaupt nicht. Somit ist Oslo von den Ausmaßen riesig und vor allem eine der grünsten Großstädte der Welt. So ist es auch möglich, dass jährlich in den Stadtgrenzen 150 Elche geschossen werden, denn Wälder gibt es im Stadtgebiet reichlich.

Y acht: Alles was das Herz begehrt findet sich hierzu auch im Hafen von Oslo...

Z ahlungsunfähig: Und das werde ich wohl sein, wenn ich zurück aus Norwegen bin.

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